„Berta prahlt: ‚Ich gewinne jeden Krieg‘ ist ein Buch, auf das man sich einlassen muss.
Die Entwicklung des Charakters Michael, der sich durch den Eintritt in das Familienunternehmen seiner Frau verändert, wird gut illustriert. Aus einer einst harmonischen Familienzeit wird durch Machtintrigen und unpassende Positionierungen, als Schwiegersohn gehört man in das Management, im Unternehmen, die auf familiären Beziehungen basieren, eine Zerreißprobe, die die Familie zerstört. Michael, der Protagonist, verfällt dem Alkohol, da aus dem Wunschschwiegersohn plötzlich eine Persona non grata wird. Durch den Alkohol wird der Umgang mit seiner Schwiegermutter für Michael erträglich.
Die Geschichte zeigt eindrucksvoll, wie ein vermeintlicher Traum in einen Alptraum umschlagen kann, und dass das Ignorieren der Realität zu einer Selbstzerstörung führen kann. Die grundlegende Idee der Geschichte und die Lehre, die man aus ihr ziehen kann, sind nachvollziehbar und regen zur Reflexion an. Allerdings fehlte mir die Spannung, und eine deutlichere Darstellung der Charakterentwicklungen und -einstellungen wäre wünschenswert gewesen. Leider sind die Satzbildungen etwas gewöhnungsbedürftig, und die Verwendung von Ausrufezeichen wirkt manchmal übertrieben.