Buchrezession: Elvie Moritz: Wrong man, wrong planet

Cathy, die Protagonisten soll wie alle andere Erdbewohner auf einen neuen Planeten umsiedeln, da Naturkatastrophen die Erde verwüsten. Sie ist ein Fluggast der letzten Raumfähre, indem ein Bekannter mitfliegt. Die Erdbevölkerung ist unterteilt in Arbeiter und höhere Klassen, Cathy und Brian gehören der gehobenen Klasse an. Die anderen Fluggäste sind Arbeiter bis auf eine weitere Ausnahme. Arbeiter werden wie Sklaven behandelt und als von geringerem Wert betrachtet. Während der Geschichte stellt sich heraus, dass Cathy unter den Arbeitern aufgewachsen ist und durch Beziehungen in die höhere Schicht aufgenommen worden ist. Auf dem Raumschiff ist zufälligerweise Ihr „adoptiv“ Bruder, der in die Arbeiterklasse eingestuft war.

Besonders spannend fand ich die Idee, wie künstliche Intelligenz, das Leben bestimmt und sogar Algorithmen vorgeben, die Entwicklung einer Beziehung vorher sagen zu können. Menschen erheben sich über Menschen, und klassifizieren sie in führende und unterdrückte Menschen. Es ist eine Welt voller Willkür, „Brot und Spiele“. Die Charaktere entfalten sich erst durch eine Notladung auf einen anderen Planeten und das monatelange Warten auf die Rettung, um zum Zielplaneten zu gelangen.

Cathy entdeckt ihre humanitäre Seite und erlebt dadurch selbst zum Sklaven zu werden. Brian versucht seinen Status zu behalten und agiert eher „undercover“. Dabei akzeptiert er die Willkür eines anderen Höheren und versucht, hinter dessen Rücken, Freiräume zu schaffen, wo es möglich ist.

Die Rolle und Sinnhaftigkeit des „adoptiv“ Bruders ist für mich nicht nachvollziehbar. Er wird eine Randfigur, obwohl ihm meiner Meinung nach eigentlich eine größere Rolle gehören sollte. Auch die Rolle der Mutter finde ich zu kurz aufgegriffen. Sie scheint sehr hart zu sein. Es ist fast ein Wunder, dass Cathy einen solch starken Gerechtigkeitssinn hat.

Es ist ein spannendes Buch, das mich in eine Welt entführt hat, die von der KI (künstlichen Intelligenz) beherrscht wird. Die Entwicklung der gelandeten Insassen ist spannend und zeigt charakterliche Veränderungen der Hauptakteure auf. Das Ende allerdings ist schwer nachvollziehbar. Zum Beispiel verstehe ich nicht, wie die neue Bevölkerung des neuen Planeten, so schnell Pferdewagen und andere zivilisierte Infrastrukturen ohne Werkzeuge entwickeln konnten. Einige Charaktere bleiben eher blass und scheinen für mich zu wenig Gewichtung zu bekommen, obwohl ihre Figur gut entworfen worden ist.